Ein Bildungs- und Schulungskonzept zur Förderung von Lebenskompetenz und nachhaltigen Lebensstilen auf der Basis aktueller Glücksforschung

Das Projekt „Eine Reise ins Glück“ verbindet die Themen Glück und Nachhaltigkeit auf innovative Weise zu einem neuartigen Bildungskonzept. „Was macht uns eigentlich glücklich und wie viel brauchen wir dafür?“ steht als Kernfrage im Fokus des Ansatzes („Einfach richtig gut leben lernen“).

Im Projekt arbeiten wir mit vielfältigen Methoden, die Glückserlebnisse bieten und zur Reflektion einladen, was das gute Leben ausmacht und was wir brauchen, damit es gemeinsam gelingt. Unser Konzept zielt durch das Sinn stiften und verbinden von positiven Gefühlen darauf ab, die Motivation zu nachhaltigem Verhalten zu verstärken. Neu ist insbesondere die Verbindung von Persönlichkeitsbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der vermeintliche Gegensatz zwischen einem nachhaltigen Lebensstil und der persönlichen Lebensqualität reduziert sich („Vom Sollen zum Wollen“). Das vom Umweltbundesamt geförderte Projekt läuft von April 2018 bis August 2021. Die Reise-ins-Glück Programme werden von den beteiligten Jugendherbergen auch über den Projektzeitraum hinaus angeboten.

Aktuelles

„Reise ins Glück“ im Frühjahr-Sommer 2021!

Unsere Projektjugendherbergen bieten zur Saison 2021 wieder die Reise-ins-Glück Programm an. Klassenfahrten, Jugendgruppen und andere Interessierte…

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Öffentliche Projektabschlussveranstaltung

Wir danken für die rege Teilnahme an der Abschlussveranstaltung!

Am 11.11.2020 fand die öffentliche Online-Abschlussveranstaltung statt.
Wir…

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Hintergrund

Glück und Nachhaltigkeit passen prima zusammen! Ergebnisse der empirischen Glücksforschung zeigen, dass subjektives Wohlbefinden nur bedingt mit materiellem Wohlstand zu tun hat. Wenn die Grundbedürfnisse erst einmal gedeckt sind, sind andere Dinge wichtig: soziale Kontakte, kreative Entfaltung, sinnvolle Arbeit, Naturerlebnisse, Muße, Genuss…

Hieraus ergibt sich ein neuer Bildungsansatz, der zur Entlastung der Umwelt beitragen kann: Mehr Glückskompetenz fördert eine nachhaltige Lebensweise und trägt damit indirekt zu dem Ziel nachhaltiger Entwicklung bei. Das Projekt entwickelt einen solchen „Glück und Nachhaltigkeit fördernden Bildungsansatz“ für die Umsetzung in Programmen für Jugendherbergen und Schulen. Dafür werden im Projekt neue Ansätze entwickelt, sowie bereits erprobte Methoden zur Veränderung von Haltungen und Verhalten transferiert, z. B. aus Bereichen wie dem Systemischen Coaching und der Glücksbildung.

Die gängige Annahme in Bezug auf Nachhaltigkeit ist, dass wir uns einschränken und Verzicht üben müssen, um die Umwelt zu schonen. Wir wollen im Projekt Wege aufzeigen, die im Gegenteil zu mehr Entfaltung einladen und eher die Einfachheit in Wert setzen („Suffizienzgedanke“), damit mehr Glück ermöglichen und eine Lebensweise eröffnen, die zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt. Dabei gibt es kein Patentrezept, sondern die Vielfalt des subjektiven Wohlbefindens ist Maßstab für unser Verständnis des Glücks jedes Einzelnen.

Projektziele

Im Bereich der Bildungsprogramme sollen eine erlebnisorientierte Umweltbildung sowie die persönliche Zufriedenheit und Lebenskompetenz gefördert werden. Diese werden im Prozess anhand von Nachhaltigkeitskriterien und Gruppenerlebnissen in der Natur, bei denen die Einfachheit und das Wesentliche in Wert gesetzt werden, reflektiert. Die Teilnehmenden definieren dabei die Ziele für eine Veränderung des persönlichen Lebensstils selbst, dies fördert deren tatsächliche Umsetzung.
Ein Bildungskonzept im Sinne des beschriebenen glücksorientierten Lebensstils („Gut Leben statt viel haben“) muss folgende Ziele im Blick haben und verfolgen:

Oberziel:

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit („Gut Leben statt viel haben“) für das eigene Glück erkennen.

Leitziele:

  • Das eigene Handeln bzgl. Glück und Nachhaltigkeit reflektieren
  • Eigene Stärken, Ressourcen bzw. Motive und Herzenswünsche erkennen
  • Hindernisse verstehen lernen und Herausforderungen annehmen können
  • Die Bedeutung von nachhaltigem, ethischen Konsum für das eigene Glück erkennen
  • Die Bedeutung von Gemeinschaft und Beziehungen für das eigene Glück erkennen
  • Die Bedeutung von sozialen und gesundheitsfördernden Kompetenzen für das eigene Glück erkennen
  • Gefühls- und Körperebene mit positiven Erfahrungen erreichen
  • Verhalten im Sinne von Nachhaltigkeit und Glück verändern können

Im Bereich der Unternehmensentwicklung des Deutschen Jugendherbergswerkes wollen wir erste Impulse setzen, die Bedeutung von Mitarbeiterzufriedenheit, -potentialförderung und Sinngebung für den nachhaltigen Erfolg eines werteorientierten Unternehmens erkennen. Ziel ist es auch, eine „visionäre Gemeinschaftskultur“ als Ergänzung zu der klassischen nachhaltigen Unternehmensentwicklung anzustoßen.

Programmentwicklung

In unserem Projekt entwickeln wir einen „Glück und Nachhaltigkeit fördernden Bildungsansatz“ für die Umsetzung in Programmen für Jugendherbergen und Schulen. Es entsteht ein Methodenset in Form von 100 Programmbaukästen. Der modulare Aufbau ermöglicht Bildungsangebote von drei Stunden bis zu mehreren Tagen. Hierfür werden Musterprogramme erstellt, die dann auf die unterschiedlichen Bedingungen in den Jugendherbergen und Schulen angepasst werden. Die Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren.

Das Set in Verbindung mit Schulungen bereitet Teamer und Lehrer auf die Durchführung der Programme vor. Das Bildungsprogramm „Reise ins Glück – Einfach richtig gut leben lernen“ wird in 15 Projekt-Jugendherbergen angeboten.

Entwicklung Unternehmenskultur

Zur Entwicklung der Unternehmenskultur werden im Deutschen Jugendherbergswerk durch Workshops für Führungskräfte Impulse für die Bedeutung von Mitarbeiterzufriedenheit, Potentialförderung und Sinn- bzw. Gemeinwohlorientierung bei der Entwicklung eines werteorientierten Unternehmenskonzeptes gesetzt. Dies soll die Nachhaltigkeitsstrategie des Verbandes und das Unternehmens- bzw. Qualitätskonzept „Erlebnis Nachhaltigkeit“ unterstützen.

Schulungen und Veranstaltungen

Im Projekt finden folgende Schulungen und Veranstaltungen statt (Termine siehe unter: Aktuelles und Termine):

  • Treffen der Pilot-Jugendherbergen
  • 2 Schulungen für Führungskräfte aus Jugendherbergen und Landesverbänden
  • 2 Schulungen für Herbergsleiter und Programmverantwortliche in Jugendherbergen
  • 1 Lehrerfortbildung
  • Abschlussveranstaltung für die Fachöffentlichkeit

Für alle Formate werden Schulungskonzepte entwickelt, erprobt, evaluiert und dokumentiert.

Evaluation

Begleitend zum Projekt findet eine Evaluation statt, die ermittelt, inwieweit die innovativen Ansätze erfolgreich sind. Die Evaluation betrifft sowohl eine formative prozessbegleitende Evaluation als auch eine summative Evaluation. Die formative Evaluation bezieht sich auf die Phase der Materialentwicklung. Die Veranstaltungskonzepte werden nach einem dreistufigen Verfahren exemplarisch erprobt, indem die Veranstaltungskonzepte auch von Personen umgesetzt wurden, die nicht an deren Erstellung beteiligt waren (Transfersimulation). In der summativen Evaluation soll geprüft werden, inwieweit die Projektziele (siehe „Oberziel und Leitziele“) erreicht wurden. Hierzu werden die Teilnehmenden mit einem eigens entwickelten Instrument befragt, das auf die Projektziele Bezug nimmt, aber auch die Teilnehmervoraussetzungen (Bildung, Alter, Nachhaltigkeit) berücksichtigt.

Das Projekt wird von Prof. Dr. Armin Lude (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) begleitet und evaluiert.

Der Projektträger

Deutsches Jugendherbergswerk, Landesverband Bayern e. V.

Bereits seit 30 Jahren sammelt das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) mit zahlreichen Modellprojekten und den Umwelt|Jugendherbergen vielfältige Erfahrungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. 2014 feierten wir das Jubiläum „25 Jahre Nachhaltigkeit im DJH“ mit dem Slogan „Lust auf Zukunft“. Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit im Deutschen Jugendherbergswerk finden Sie auf „Unsere Verantwortung„.

Im Bildungsbereich reicht das Angebot unserer nahezu 500 Jugendherbergen von Erlebnispädagogik, über Gesundheits- bzw. Lebenskompetenzförderung, bis hin zur Umweltbildung bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung. Hierfür stehen auch unsere „Fit Drauf-, Sport-, Kultur-, Umwelt- und Graslöwen-Jugendherbergen. Zurzeit laufen die Projekte „Geogames zur Biodiversität“/ BioDiv2Go“ (in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Hochschule Bamberg), „Bist du nachhaltig unterwegs“ (in Kooperation mit dem Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung), „Klimaaktionskino“ (in Kooperation mit dem Verein „Solare Zukunft“), SDG Entdecker App und eine Beteiligung am Projekt „Klimabildungszentren“. Die im Rahmen dieser Projekte aktuell entwickelten Spiele zur Förderung von  nachhaltigem Konsum bzw. Lebenskompetenz „Fleisch oder Fahrrad – tausch dich glücklich“ und „Lebenskompetenz- und Gesundheitskompass – tausch dich fit“ werden in das Konzept „Gut leben statt viel haben“ einbezogen.

Das Projektteam

Expertisen der Projektmitglieder: Pädagogik, Nachhaltigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz, Gesundheitsförderung, Politikwissenschaft, Coaching, Philosophie, Unternehmensberatung, Evaluation

Markus Achatz, M.A.

Erziehungswissenschaftler und Medienpädagoge. Seit 2004 Leiter des Bereichs Bildung im Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Bayern und zuständig für Bildungskonzepte und -projekte am „Lernort Jugendherberge“.
Schwerpunkte: Bildung für nachhaltige Entwicklung / Umweltbildung, Kulturelle Bildung, Projektmanagement und Bildungskommunikation.

Jochen Dallmer

Projektkoordinator. Politikwissenschaftler und seit 15 Jahren als Projektleiter und Trainer in der BNE aktiv: Konzeption und Durchführung von lokalen, bundesweiten und internationalen Projekten, Referent, Projektberater, Lehrbeauftragter. Promotion zum Thema Glück & Nachhaltigkeit an der Uni Kassel.

http://www.jochendallmer.net

Bayerische Projekt-Jugendherbergen mit Programmangeboten

Projekt-Jugendherbergen mit Programmangeboten

  • Jugendherberge Berchtesgaden
  • Umwelt|Jugendherberge Eichstätt
  • Jugendherberge Garmisch-Partenkirchen (Alpiner Studienplatz)
  • Jugendherberge Kreuth-Scharling
  • Jugendherberge Lauterbach (Thüringen)
  • Sport|Jugendherberge Ottobeuren
  • Umwelt|Jugendherberge Waldhäuser

    Weitere Infos zu den Programmen in diesen Jugendherbergen finden Sie hier.

    Kontakt

    Bitte richten Sie alle Anfragen an den Projektkoordinator Jochen Dallmer.

    E-Mail: mail@jochendallmer.net